PersonalisierungZiel der Personalisierung ist die Unterstützung der Wissenskommunikation, d. h. die Unterstützung des persönlichen Wissensaustausches. Im Gegensatz zur Kodifizierung wird Wissen als Prozess betrachtet; der Mensch als Wissensträger steht im Mittelpunkt. Dieser Ansatz wird der zweiten Generation des Wissensmanagement zugeordnet. Humanorientiertes WissensmanagementIm Gegensatz zur Kodifizierung ist bei der Personalisierung das Wissen eng an Personen gebunden. Die Weitergabe von Wissen erfolgt persönlich, wobei die Verwertung und Entwicklung neuen Wissens im Vordergrund steht. Dieser Ansatz wird in der deutschsprachigen Literatur häufig als humanorientiertes Wissensmanagement (vgl. z. B. [Lehner 2000, S. 231 f.]) oder Wissensmanagement der zweiten Generation (vgl. [Bick 2004, S. 21 f.]) bezeichnet. Der Mensch als Wissensträger steht im Mittelpunkt der Betrachtung. Vor allem die Entwicklung von Beziehungssystemen und Kommunikationsstrukturen wird fokussiert. Die technologische Unterstützung tritt in den Hintergrund, kann aber beispielsweise in Form einer Expertensuchfunktion dennoch erfolgen. Ziel ist die Identifikation anderer Wissensträgern sowie der damit verbundene Austausch von Erfahrungen aber auch Meinungen. Hauptgestaltungsbereich ist somit die Veränderung des organisatorischen Umfeldes [Maier, Hädrich 2001, S. 498 f.]. PersonalisierungsstrategieBei der Personalisierungsstrategie (engl. personalization strategy) [Hansen, Nohria, Tierney 1999, S. 112 ff.] liegt der Schwerpunkt auf einer verbesserten Vernetzung und Kommunikation der einzelnen Wissensträger eines Unternehmens. Abbildung 1 zeigt die zentralen Kriterien der Personalisierungsstrategie in Abgrenzung zur Kodifizierungsstrategie.
Tab 1.: Wie Beratungsfirmen Wissen managen [Hansen, Noria, Tierney, S. 87] Ähnlich zu dieser wohl derzeit populärsten Unterscheidung [Maier, Hädrich 2001, S. 498] wird zwischen technikorientiertem (Kodifizierung - erste Generation) und humanorientiertem (Personalisierung - zweite Generation) Wissensmanagement unterschieden. Eine adäquate Verknüpfung dieser beiden Ansätze wird häufig auch als ganzheitliches oder integratives Wissensmanagement bezeichnet [Lehner 2001. S. 231 ff.]. LiteraturBick, Markus: Knowledge Management Support System : Nachhaltige Einführung organisationsspezifischen Wissensmanagements. Universität Duisburg-Essen, Dissertation, 2004. Hansen, Morton T. ; Nohria, Nitin ; Tierney, Thomas: Wie managen Sie das Wissen in Ihrem Unternehmen? In: Harvard Business Manager 21(1999), Nr. 5, S. 85 - 96. Lehner, Franz: Organisational Memory : Konzepte und Systeme für das organisatorische Lernen und das Wissensmanagement. München : Hanser, 2000. Maier, Ronald ; Hädrich, Thomas: Modell für die Erfolgsmessung von Wissensmanagementsystemen. In: Wirtschaftsinformatik 43(2001), Nr. 5, S. 497 - 509.
Autor![]() Prof. Dr. Markus Bick, ESCP-EAP Europäische Wirtschaftshochschule Berlin, Juniorprofessur für Wirtschaftsinformatik, Heubnerweg 6, 14059 Berlin |